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Röslauer Kulturwoche 2019 (20. 03. 2019)

Vom Wirtshaustisch an die Wand - Bericht Frankenpost
Foto: Ausstellungseröffnung - Gerd Pöhlmann/weitere Fotos: Torsten Gebhardt
Die Röslauer Kulturwoche ist eröffnet. Im Bürgerhaus sind Bilder vom Künstlertreff und von Heinz Hager zu sehen. der zeichnet dort, wo andere feiern.

Röslau - Manch einer, der in der Kneipe mit seiner Zeit nichts anzufangen weiß, beschäftigt den Wirt am Zapfhahn. Heinz Hager aus Röslau hat sich für den kreativen Weg entschieden und zum Kugelschreiber gegriffen. Seine Collage "Langeweile im Wirtshaus" mag vielleicht nicht an prominentester Stelle im Bürgerhaus präsentiert werden, zur Eröffnung der Röslauer Kulturwoche am Montag blieben jedoch fast alle der wirklich vielen Besucher vor den 63 vollgekritzelten Bierfilzen stehen.
Programm der Kulturwoche:
Heute, Mittwoch, geht es mit einem Jazz-Abend in der Schulaula weiter. Um 19.30 Uhr spielt dort die "Sand New Orleans Jazz Band".
Mit ungarischen Spezialitäten verwöhnen Edith und Heinz Dumler die Besucher am Donnerstag um 18 Uhr im Bürgerhaus. Um 19.30 Uhr beginnt der Vortrag von Walter Rössler "Historischer Ortsrundgang durch Ober- und Unterröslau. Auch beide Ausstellungen sind zu sehen.
Mit einem breiten Lächeln im Gesicht eröffnete Bürgermeister Torsten Gebhardt die Röslauer Kulturwoche - die 30. mittlerweile. "Und es ist schön, dass so viele Interessierte den Weg ins Bürgerhaus gefunden haben", sagte Gebhardt. Die Kulturwoche rückt jedes Jahr einen Kulturschaffenden aus Röslau in den Mittelpunkt. In diesem Jahr ist es mit Heinz Hager jemand, den die Röslauer wohl vor allem aus der Gemeindeverwaltung kennen. Im Gegensatz zum Brotberuf kann Hager mit Acryl- und Aquarellfarben auf der Leinwand auch mal Chaos walten lassen. Farbenfroh erinnert er sich in seiner ersten eigenen Ausstellung an Gran Canaria und einen "Esel auf Samos". Eine "Duschende" und eine "Badende" könnten ob ihrer schrägen Köperstellungen auch Picasso Modell gestanden haben. "Ich bin Hobbykünstler", erklärte Heinz Hager bei der Eröffnung. "Ich male, weil ich muss, vor allem aber weil ich mag."
Im BRK-Raum des Bürgerhauses ging es derweil geerdeter zu. Dort zeigte der Künstlertreff Röslau "Historische Gebäude im heutigen Gewand". Die Aquarelle vom "Zwölf-Gipfel-Blick", der bereits abgerissenen Gaststätte "Weißer Hirsch", den Weberhäusern, der Schule, dem Rathaus und vielen Villen spielen bei einer Spurensuche am Donnerstagabend noch eine bedeutende Rolle.
Die Liebe zu Kunst und Kultur geht in Röslau durch den Magen. So verwies Torsten Gebhardt auf die "schöne Auswahl am kalten Buffett". Da gebe es viel zu vernichten an Häppchen und Getränken. "Das schafft eine Grundlage, um beruhigt sitzen bleiben zu können", sagte der Bürgermeister. Nach der Vernissage bat die Gruppe Wortwerk ein Stockwerk höher, in der Bücherei, zur Lesung. Auch hier kamen so viele Neugierige, dass der Bürgermeister noch Stühle ranschaffen musste.
Gute Bekannte seien die sieben Autoren, begrüßte Gabi Neubert, Kulturausschussvorsitzende im Gemeinderat die Besucher zwischen den Bücherregalen und läutete damit eine Neuerung ein. Sonst stand der Eröffnungsabend immer im Zeichen der Volksmusik. Im Gegensatz zur Schriftstellerei, so Gabi Neubert, fehle es da aber am Nachwuchs.
Unter das Motto "Leichtigkeit in bunter Vielfalt" hatte die Gruppe, die sich übrigens in der Röslauer Bücherei vor acht Jahren erstmals zusammengefunden hatte, den Abend gestellt. "Schwere und Grau hat das Leben genug", begründete Marianne Glaßer die Entscheidung. Vanessa Kastner und Peter Pfeiffer umrahmten die Lesung musikalisch.
Zu danken hatte der Bürgermeister vielen am Eröffnungstag der 30. Röslauer Kulturwoche. Allen voran dem Vater und Mentor der Veranstaltungsreihe, Kreisheimatpfleger Dieter Hempel, der Kulturausschussvorsitzenden Gabi Neubert, den teilnehmenden Künstlern sowie den Köchen Edith und Heinz Dumler.

 

Ausstellungseröffnung, Lesung der Gruppe "Wortwerk", "Erinnerungen an den Eisernen Vorhand" von Dieter Hempel



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